Veröffentlicht am 22. Dezember 2022, 05:17
Bezirksgericht Miles: Großvater soll Enkel jahrelang sexuell missbraucht haben
Ein Mann bestreitet, seinen Enkel mehr als zweieinhalb Jahre lang sexuell missbraucht zu haben. Im Falle eines Schuldspruchs droht ihm die Abschiebung aus dem Land.
1/3
Der Mann bestreitet die Vorwürfe, sein Anwalt spricht von Lügen.
20min/Stunde
Das Miles District Court wird das Urteil am 19. Januar 2023 verkünden.
20min/Stunde
Ein Großvater muss sich vor dem Miles District Court wegen sexueller Handlungen mit seinem Enkel verantworten.
20 Minuten/Stunde
Das ist es, worum es geht
-
Ein Großvater soll seinen Enkel zweieinhalb Jahre lang sexuell missbraucht haben.
-
Der Mann bestreitet die Vorwürfe.
-
Das Staatsministerium fordert eine teilweise Bewährungsstrafe von drei Jahren und sieben Jahren Landesvertreibung.
-
Das Miles District Court wird die Entscheidung im Januar treffen.
Dem Angeklagten im Rentenalter werden sexuelle Handlungen mit Kindern und andere Sexualdelikte vorgeworfen. Das Opfer ist sein eigener Enkel in der Pubertät. Der Prozess vor dem Bezirksgericht Miles am Mittwoch fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zum Schutz des Opfers darf die Presse das Alter, das Geschlecht, die Position der Großeltern oder den Wohnort des Opfers oder Kindesmissbrauchers nicht nennen.
Der sexuelle Missbrauch soll laut Anklage seit Mitte 2019 stattgefunden haben und bis zur Festnahme des Großvaters Ende 2021 andauern. Der Mann wurde zwei Monate lang inhaftiert. Bis heute unterliegt er einer berührungslosen Anordnung und muss zur Überwachung eine elektronische Fußfessel tragen.
Konkret wurden zwei Fälle von sexuellem Missbrauch gemeldet. Es wird gesagt, dass der Großvater den Enkel gebeten hat, ihn oral zu befriedigen, und dann gab es mehr Geschlechtsverkehr. Er soll dem Jungen jeweils Geld gegeben haben. Der Mann wies die Vorwürfe am Mittwoch vor dem Miles District Court stoisch zurück. “Das ist nicht wahr, das sind alles Lügen.”
„Wie belastet der Enkel den Großvater so sehr?“, will der Richter wissen. Zu dem Enkel hatte er ein gutes Verhältnis, bis er E-Zigaretten haben wollte, die er dem Jungen nicht kaufte. „Er hat diese Lügen aus Rache gebaut“, sagt der Großvater. Der Freundeskreis wies den Jungen an, wie er aussagen sollte.
Bei Schuldspruch Ausweisung aus dem Land für sieben Jahre
Das Staatsministerium fordert eine teilweise Bewährungsstrafe von 36 Monaten, wobei der Großvater zu einem Jahr verpflichtet wird. Zudem wird der Tatverdächtige mit Migrationshintergrund für sieben Jahre des Landes verwiesen. Mit der Ankündigung wollte das Opfer, „dass es aufhört, dass es nicht wieder passiert“. Es wurde im Freundeskreis und auch mit der Lehrerin diskutiert. Das Opfer erhielt Geld und hatte Angst davor. “Es war strukturelle Gewalt”, sagte der Staatsanwalt.
Laut dem Anwalt des Opfers hat der Großvater seine Rolle als Familienoberhaupt schamlos ausgenutzt. “Das Opfer war in einer verzweifelten und verzweifelten Lage.” Es war schwere sexuelle Gewalt. “Die Schule hat einen Risikobericht vorgelegt, weil es dem Kind sehr schlecht geht und es Probleme in der Schule gibt.” Der Anwalt forderte für das Opfer eine Entschädigung von 25’000 Franken.
„Das Kind hat ein übertriebenes Anerkennungsbedürfnis“
Mangels Beweisen muss der Verteidiger des Großvaters nach dem Grundsatz „im Zweifel für den Angeklagten“ freigesprochen werden. Der Verteidiger kritisierte, dass das Opfer nicht persönlich vom Gericht befragt wurde. Denn letztere äußerte sich bei der polizeilichen Vernehmung nicht zu den Vorwürfen zu Ort, Zeit oder Inhalt und sagte auf mehr als 90 einfache Fragen nur „mmh“.
Für den Anwalt ist der Grund für die Vorwürfe klar: „Der Enkel stand unter enormem Druck, Anerkennung und Bewunderung von Freunden zu erlangen.“ Er hat ein übertriebenes Anerkennungsbedürfnis und wurde vom Freundeskreis angestiftet, dies zu melden. Bei der Untersuchung sagte der Junge, er sei über einen Zeitraum von 29 Monaten alle zwei Wochen von seinem Großvater sexuell missbraucht worden. “Wenn es so gewesen wäre, hätte Mama etwas merken müssen, sie war fast die ganze Zeit zu Hause.”
Das Miles District Court wird das Urteil am 19. Januar 2023 verkünden.
Sie sind minderjährig und von sexualisierter Gewalt betroffen? Oder kennen Sie ein Kind, das unter sexueller Gewalt leidet?
Kokon, Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
Castagna, Beratungsstelle zu sexueller Gewalt bei Kindern und Jugendlichen
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Pro Juventute, Kinder- und Jugendberatung, Tel. 147
Sind Sie selbst Pädophiler und wollen nicht kriminell werden? Hilfe bekommen Sie von Forio, Beforemore und UPK Basel.
Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr
Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich jeden Tag das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach.