Von Community-Journalistin Bernadette von Sontagh – 10.07.2022 20:10 (Update 10.07.2022 20:10)
Auf großes Interesse bei den Lustenauern stieß die Vorstellung des Raumordnungsplanes (REP). © bvs
Der Stadtrat Lustenau stellte der Bevölkerung einen ersten Entwurf des Raumordnungsplanes (REP) vor.
Lustenau In lockerer Atmosphäre zeigte die Gemeinde interessierten Bürgerinnen und Bürgern den aktuellen Stand des Raumordnungsplanes (REP) von Lustenau. Im Rahmen eines „Sommerbriends“, einer Sommerjause, lud die Gemeinde am Freitag zu einer Nachrichtenpräsentation ins Rathaus ein. Bürgerinnen und Bürger konnten erneut ihre Verbesserungsvorschläge einbringen. „Danke, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind und uns heute die vorläufigen Ergebnisse präsentieren durften“, sagte Bürgermeister Kurt Fischer.
Bürgerfeedback einbeziehen
In den letzten fünf Wochen gab es Nachbarschaftsspaziergänge, Nachbarschaftsgespräche und eine Radtour rund um Lustenau. Ziel war es, mit der Bevölkerung einen gemeinsamen Entwicklungsplan zu entwerfen und über die Grenzen der Gemeinde hinauszublicken. „Die Urbanisierung der S18, der Neubau der Au-Lustenau-Brücke und das Hochwasserschutzprojekt Rhesi betreffen uns und werden mit unserem REP abgestimmt“, erklärte Bürgermeister Fischer.
Smart die Weichen für die Zukunft stellen
Die Bevölkerung von Lustenaus wächst. Während die Gemeinde im Jahr 2020 noch 23.300 Einwohner hatte, werden es bis 2040 25.500 sein. „Es ist jetzt wichtig, vorausschauend zu planen, damit wir als Kommune auch in zehn bis 15 Jahren davon profitieren und eine attraktive Kommune bleiben.“ Planer Franz Wiesinger erläuterte interessierten Bürgern im Rathaus. Die Planer haben sich in den vergangenen Monaten intensiv mit den Stärken und Schwächen von Lustenau auseinandergesetzt und nutzen diese nun als Chance. Im REP werden Gebäude der Zukunft, Natur, Landwirtschaft, Mobilität und Verkehr, Freizeit und Erholung, Arbeit und Wirtschaft sowie Klima und Energie genau definiert und aufeinander abgestimmt.
Bei der Vorstellung vor dem Stadtrat erklärte Wiesinger, dass die Bevölkerung eine Siedlungsverdichtung nicht schlecht sehe, die Gemeinde diese qualitativ umsetzen und gleichzeitig über großzügige Grünflächen verfügen wolle. „Gerade angesichts des Klimawandels ist dies ein wichtiges Unterfangen“, sagte Bürgermeister Fischer. Damit soll der REP zum nächsten großen Thema „Mobilität“ einen wesentlichen Beitrag zum Mobilitätsverhalten der Bürger leisten. Die Freiraum- und Landschaftsentwicklung, aber auch die Angebots- und Sozialraumentwicklung wurden in den letzten Wochen und Monaten breit diskutiert und analysiert.
Bildung und Chancengleichheit oberste Priorität
Bildungs- und Chancengleichheit für Bürgerinnen und Bürger ist eine der Prioritäten des REP. „Wir planen zum Beispiel einen Kindergarten im Schwimmbad des Parks und in einem weiteren Schritt eine Grundschule“, sagt Fischer. Auch in der Urbanisation Hannes-Grabher wollen die Planer einiges verändern, um Kindern gleiche Chancen zu geben.
Alle Gemeinden Vorarlbergs sind verpflichtet, Ende 2022 einen Raumordnungsplan zu erstellen. In Lustenau wird der REP im Herbst vom Lustenauer Gemeinderat beschlossen und anschließend vom Land genehmigt. bvs