Renew Switzerland: Wer steckt dahinter und was wollen die Aktivisten?

Sitzen auf den Schweizer Strassen

Wer steckt hinter Renovate Switzerland und was wollen sie?

Mit einem Sitzstreik haben Klimaaktivisten am Freitagmorgen den Verkehr in Zürich gestört. Es ist die sechste Aktion von Renovate Switzerland. Als Reaktion auf die Klimakrise fordert die Gruppe den Bundesrat auf, bis 2040 eine Million Wohnungen zu dämmen.

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Auf dem Zürcher Utoquai haben Demonstranten von Renovate Switzerland am Freitagmorgen ein Verkehrschaos verursacht.

Sieben Mitglieder von Renovate Switzerland blockierten am Freitag kurz vor 8 Uhr den Verkehr auf der belebten Bellerivestrasse in Zürich. Sie saßen auf der Straße am Sechseläutenplatz und zeigten mehrere Transparente mit ihrem Logo. Zwei Aktivisten klebten am Asphalt.

Die Zürcher Stadtpolizei brach die Aktion nach 40 Minuten ab. Die Demonstranten sind zufrieden. «Es ist ein guter Moment. Ein guter Block für uns», sagte Renovate-Sprecherin Cécile Bessire (27) gegenüber Blick.

Die Blockade im Zürcher Bellevue ist die sechste Kampagne von Renovate Switzerland, und Bessire warnt, dass es nicht die letzte sein wird. “Allein für Oktober haben wir weitere Operationen geplant.” Die Wut der Autofahrer ist den Aktivisten also sicher. Immer wieder kam es zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen Verkehrsteilnehmern und Blockadeaktivisten.

Dafür sind Aktivisten da

Die Website von Renovate Switzerland erklärt, dass sie bereit sind, Widerstand zu leisten und sich so lange wie nötig an den Blockaden zu beteiligen, “bis der Bundesrat eine substanzielle Antwort auf ihre Anfrage gegeben hat”. Sie würden auch Konsequenzen wie Haftstrafen akzeptieren.

Klimaaktivisten sperren große Durchgangsstraßen, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen: Sie fordern, Häuser zu dämmen. Diese sind laut Bessire für 45 Prozent des Energieverbrauchs in der Schweiz verantwortlich. Die Gruppe fordert den Bundesrat auf, einen Aktionsplan zur Dämmung von einer Million Gebäuden in der Schweiz bis 2040 zu erstellen. «Er soll sofort 4 Milliarden Franken bereitstellen, damit 100’000 Personen einen Umschulungsbeitrag in den Bauberufen erhalten», sagt Bessire.

Wer steckt hinter der Bewegung?

Renovate Switzerland bezeichnet sich selbst als zivile Widerstandsgruppe, die im April 2022 gegründet wurde und gewaltfreie Aktionen organisiert. Bisher besteht sie aus etwa 100 Personen aller Altersgruppen, die sich an der Bewegung beteiligen oder an Aktionen teilnehmen. Zu den Aktivisten gehören nach eigenen Angaben Studenten, Zahnärzte, Krankenschwestern und Logopäden.

Klimademonstrationen in der Schweiz

Neben Renovate Switzerland machen auch andere Gruppen mit Protestaktionen auf die Klimakrise aufmerksam. Reifenfeuerlöscher sorgten Anfang September für Aufruhr, als einige Zürcher die Luft aus 60 Geländewagen ließen. Ihre Mission: Das Fahren von SUVs im urbanen Raum unmöglich machen. Autos seien wegen ihres CO2-Ausstoßes eine Katastrophe für das Klima, schrieb der Konzern auf Twitter. Sie sind seit ungefähr sechs Monaten aktiv.

Extinction Rebellion fordert die Regierung auf, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2025 auf null zu reduzieren. Außerdem solle die Bundesregierung „die Wahrheit über die tödliche Bedrohung durch die Umweltkrise ans Licht bringen“, schreiben sie auf ihrer Website. Es ist bekannt, dass Aktivisten während ihrer Demonstrationen am Boden liegen.

Climatstrike Switzerland will, dass die Schweiz den Klimanotstand ausruft und entsprechend handelt. Sie demonstrieren auf der Straße und gelten als Teil der weltweiten „Fridays for Future“-Bewegung.

Neben Renovate Switzerland machen auch andere Gruppen mit Protestaktionen auf die Klimakrise aufmerksam. Reifenfeuerlöscher sorgten Anfang September für Aufruhr, als einige Zürcher die Luft aus 60 Geländewagen ließen. Ihre Mission: Das Fahren von SUVs im urbanen Raum unmöglich machen. Autos seien wegen ihres CO2-Ausstoßes eine Katastrophe für das Klima, schrieb der Konzern auf Twitter. Sie sind seit ungefähr sechs Monaten aktiv.

Extinction Rebellion fordert die Regierung auf, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2025 auf null zu reduzieren. Außerdem solle die Bundesregierung „die Wahrheit über die tödliche Bedrohung durch die Umweltkrise ans Licht bringen“, schreiben sie auf ihrer Website. Es ist bekannt, dass Aktivisten während ihrer Demonstrationen am Boden liegen.

Climatstrike Switzerland will, dass die Schweiz den Klimanotstand ausruft und entsprechend handelt. Sie demonstrieren auf der Straße und gelten als Teil der weltweiten „Fridays for Future“-Bewegung.

Besonderes Aufsehen erregte Renovate Switzerland am vergangenen Dienstag, als Julia Steinberger (48), Professorin für Ökologische Ökonomie an der Universität Lausanne, bei einem Sitzstreik in Bern auf der Strasse feststeckte. “Ich tue es, weil ich keinen anderen Weg sehe, um die Lebenschancen der Menschheit zu retten”, sagte er in einem Interview mit der Zeitung “Le Temps”.

Aktivisten von Renovate Switzerland sagen, ihre Aktionen seien von den US-amerikanischen Freedom Riders inspiriert. Anfang der 1960er Jahre protestierten Mitglieder dieser Bürgerrechtsbewegung mit zivilem Ungehorsam in öffentlichen Verkehrsmitteln gegen die Rassentrennung.

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